Zum Inhalt springen

Amex Platinum – Lohnt sich die Karte wirklich? Ein ehrlicher Erfahrungsbericht

14 Monate ist es nun her, dass ich mir die American Express Platinum Karte geholt habe. Und in dieser Zeit habe ich sie intensiv genutzt: auf Reisen, im Alltag, in Restaurants, bei Mietwagenbuchungen. Vieles davon klingt auf dem Papier unfassbar gut. Manche der Vorteile sind es auch wirklich. Aber andere? Sind in der Realität gar nicht so nützlich, wie es zunächst scheint.

In diesem Artikel möchte ich dir nicht einfach nur die „Hard Facts“ präsentieren, sondern meine ganz persönliche Erfahrung mit der Karte teilen. Ehrlich, reflektiert und mit einem Fazit, ob sich die Amex Platinum meiner Meinung nach WIRKLICH lohnt.

Der erste Eindruck

Schon beim Auspacken war klar: Diese Karte spielt in einer anderen Liga. Sie ist aus Metall, fühlt sich schwer und hochwertig an. Alleine beim Auspacken fühlt man sich automatisch ein kleines bisschen „premium“, auch wenn das natürlich oberflächlich ist. Aber das ist ja auch irgendwie Teil des Erlebnisses.

Besonders positiv überraschte mich der Kundenservice. Ich habe mehrmals angerufen, wegen Fragen zur Abrechnung, zum Bonus der Beantragung etc und jedes Mal waren die Mitarbeiter unglaublich freundlich, geduldig und hilfsbereit. Man wird nicht durchgestellt oder vertröstet, sondern bekommt schnell eine kompetente Antwort und wird nicht abgewimmelt. Meiner Meinung nach ist das ein sehr wichtiger Punkt.

Warum ich die Karte ursprünglich wollte: Mietwagen in Island

Mein Hauptgrund für die Beantragung war die inkludierte Mietwagen-Vollkaskoversicherung mit geringer Selbstbeteiligung. Als ich einen Trip nach Island plante, fiel mir auf: Fast alle Mietwagen dort haben extrem hohe Selbstbeteiligungen. Teilweise über 1.500 €. Das wollte ich umgehen.

Die Amex Platinum bot hier eine attraktive Lösung. Wichtig zu wissen: Die Versicherung greift nur, wenn man mindestens 50 km von seinem Wohnort entfernt ist. Für meine Islandreise passte das natürlich. Ich musste vor Ort keine teure Zusatzversicherung buchen und war somit für den Moment trotzdem umfassend abgesichert.

Mein Highlight: Loungezugänge am Flughafen

Einer der größten Vorteile: Der kostenlose Priority Pass für Loungezugang an Flughäfen weltweit. Vor allem: Mit noch besseren Konditionen. Wenn man den Priority Pass in der Premium Version (mit unendlich vielen Zugängen) bucht, zahlt man um die 400€ pro Jahr und kann niemanden kostenlos mitnehmen. Mit der Amex geht das – eine Person kann man kostenlos mitnehmen. 

Für mich eines der Features, die ich am meisten genutzt und geschätzt habe. Gerade auf längeren Reisen ist es einfach herrlich, in einer ruhigen Lounge zu sitzen, WLAN zu haben, Essen und Getränke zu genießen und sich ein bisschen vom Trubel des Flughafens zu erholen. 

Zu beachten:

  • Nicht alle Lounges nehmen teil (aber tatsächlich fast alle). Ob es an deinen regelmäßig genutzten Flughäfen teilnehmende Lounges gibt, kannst du einfach auf der Website von Priority Pass nachschauen.
  • Zugangsvoraussetzungen variieren: Manche Lounges erlauben nur den Zutritt mit einem bestimmten Flugticket. Zum Beispiel brauchst du für die Lufthansa Lounges ein Ticket von Lufthansa oder einer Partner-Airline.
  • Zutritt bei Abflug oder Ankunft? In manche Lounges kommst du auch nach der Landung, andere wiederum lassen dich nur beim Abflug hinein.

Reisebuchungstool: Für den Bonus okay, aber nicht ideal

Bei der Amex Platinum ist ein jährliche Reiseguthaben von 200 € inkludiert. Um das nutzen zu können, muss man über das Amex-Reiseportal buchen. Dort sind allerdings nicht alle Hotels verfügbar, das Interface ist unübersichtlich und: Die Preise sind oft ein paar Euro teurer als bei Direktbuchung oder auf anderen Portalen.

Ich nutze es daher wirklich nur, um den Bonus zu kassieren, der auch sehr schnell ausgezahlt wird. Für regelmäßige Buchungen würde ich es allerdings nicht verwenden, dafür ist es einfach zu unpraktisch.

Restaurantguthaben: Der kleine Luxus…

Ein weiterer Bonus sind 150 € Guthaben für bestimmte Restaurants in Deutschland. Die Liste ist nicht riesig, aber gut kuratiert. Viele gehobene Lokale sind dabei. Ich war u. a. in einem Restaurant, in das ich ohne die Karte vermutlich nie gegangen wäre. Und genau das macht diesen Vorteil für mich aus: ein wenig Luxus, den man sich gönnt, weil er durch die Karte „abgedeckt“ ist.

Entertainment Guthaben

Das Entertainment Guthaben gibt es seit 2025 leider nicht mehr.

Sixt Ride & Rabatte: für mich nicht relevant

Ein Punkt, den ich überhaupt nicht nutze, ist Sixt Ride (wie Uber aber gehoben). Zwar gibt es darüber Rabatte und auch bei regulären Sixt-Mietwagen, aber die Preise sind oft trotzdem deutlich höher als bei anderen Anbietern. Ich buche lieber bei günstigeren Alternativen – für mich also kein echter Vorteil. 

Punkte sammeln 

Ein großes Thema bei der Amex Platinum ist das Membership Rewards Programm. Du sammelst mit jeder Zahlung Punkte, die du für Flüge, Hotels oder andere Prämien einlösen kannst oder in Vielfliegerprogramme wie Miles & More übertragen kannst.

Ich habe bisher zwar (noch) keinen Flug mit den Punkten gebucht, aber genug Punkte gesammelt, um das zu tun. Wenn man die Karte regelmäßig nutzt, kommt da schnell etwas zusammen, vor allem wenn man parallel noch Payback Punkte sammelt und einen fetten Starterbonus einkassiert. 

Was mich stört.. meine ehrliche Kritik

Trotz vieler Vorteile gibt es auch einiges, das mich gestört hat:

  • Hoher Preis: 720 € im Jahr sind eine Ansage.
  • Akzeptanz: Viele kleine Läden nehmen keine Amex, also überall bezahlen geht nicht
  • Ausland: Es fallen Gebühren an, wenn ihr in ausländischen Währungen zahlen wollt.
  • Sixt-Vorteile: Für mich im Vergleich mit günstigeren Anbietern nicht sinnvoll.
  • Einige Features klingen gut, sind aber im Alltag einfach unbrauchbar (wie zB Sixt Ride)

Fazit: Lohnt sich die Amex Platinum?

Nach nun 14 Monaten Nutzung stelle ich mir die Frage: Wie viel spart man tatsächlich mit der Amex Platinum und lohnt sich die Karte wirklich?

Das sind die festen Einsparungen, die ich pro Jahr erzielen konnte:

  • 200 € durch das Reiseguthaben, das ich über das Amex-Buchungstool eingelöst habe
  • 150 € durch das Restaurant Guthaben, das ich regelmäßig genutzt habe
  • X Euro durch die (Auto-)Versicherung, vor allem durch die reduzierte Selbstbeteiligung bei Mietwagen, beispielsweise auf meiner Island-Reise

Das ergibt eine Summe von etwa 350 € plus den Mehrwert durch die Versicherungen, die je nach Situation nochmal erheblich sein können.

Die Loungezugänge und andere Premium-Features zähle ich bewusst nicht als direkte Ersparnis, denn das ist für mich Luxus, aber ein sehr schöner und spürbarer Komfortgewinn auf Reisen.

Dem gegenüber stehen die Kosten von 720 € jährlich, die man für die Karte bezahlt. Das bedeutet: Reine „Kosteneinsparungen“ decken nur knapp die Hälfte der Jahresgebühr ab.

Also lohnt sie sich?

Ja: Wenn du regelmäßig Autos in anderen Städten oder Ländern ausleihst. Oder: Wenn du viel reist und dir bewussten Luxus gönnst. Für mich war die Karte vor allem auf Reisen ein echtes Upgrade: durch Loungezugänge, Versicherungen, das sichere Gefühl unterwegs, das Punkteprogramm und das freundliche Service-Team. Ich habe mich tatsächlich öfter mal „besonders“ gefühlt und das darf bei einem Produkt in dieser Preisklasse auch mal sein. 😀 Kann man natürlich aber nicht in Euro messen.

Wenn du aber nur selten unterwegs bist, keine Lounges brauchst, keine Mietwagen buchst und auch sonst wenig Punkte sammelst, dann brauchst du diese Karte nicht. Es ist ein Premiumprodukt, das auch nur dann Sinn ergibt, wenn man die Premiumleistungen regelmäßig nutzt.

Möchtest du die Karte testen?

Wenn du die Amex Platinum selbst ausprobieren willst, kannst du sie über meinen Empfehlungslink beantragen. Unter bestimmten Bedingungen gibt es einen Bonus von bis zu 75.000 Punkten für dich bei der beantragung. Das reicht bei geschickter Nutzung z. B. für einen Business-Class-Flug oder mehrere Hotelnächte.

Du kannst sie auch jederzeit wieder kündigen, falls du merkst, dass sie dir doch nicht wirklich was bringt.

👉 Hier geht’s zur American Express Platinum mit Bonus

Meine Lieblings Lounges: Hong Kong & Bali.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*